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«Die erschti grossi Liebi vo mire Tochter isch dr Bigler gsi.»

Sven Lauber ist «Schweizer Meister der Fleischfachlernenden 2023»

Sieg an den Swiss Skills 2023

Die Freude war riesig im vergangenen Oktober 2023, als Sven Lauber überraschend die Swiss Skills in Chur gewann. Er trat in der Berufskategorie der Fleischfachfrauen und -männer an und setzte sich gegen starke Konkurrenz aus der ganzen Schweiz durch. Sein Lehrmeister, Christian Rufer, konnte es kaum fassen. Mit Freudentränen in den Augen, konnte er selbst Minuten nach der Rangverkündigung kaum ein verständliches Wort stammeln.

Rangverkündigung, Sven Lauber auf Platz 1.

Christian Rufer und Sven Lauber (von links nach rechts)

 

Ehrung vor Delegierten des Schweizer Fleisch Fachverbandes

Mitte Mai 2024 wurde Sven Lauber nun vor den versammelten Delegierten des Schweizer Fleisch Fachverbands für seinen Titel geehrt. Anwesend waren einerseits verdiente Metzgermeister aus der ganzen Schweiz und andererseits sowohl der amtierende wie auch der neue Präsident des Verbands (alt Ständerat Ivo Bischofberger AI und Ständerat Damian Müller LU).

 

Impressionen während der Rede von Ivo Bischofberger:

Ivo Bischofberger, Sven Lauber, Christian Rufer und Damian Müller (von links nach rechts)

 

Faszination für's Metzgerhandwerk

Sven faszinierte schon früh, wie aus einem Tier, mit handwerklichem Geschick, eine grosse Palette an Fleischspezialitäten entstehen kann. «Dass man so viele leckere Fleischprodukte herstellen kann, ist schon unglaublich», sagt der Neunzehnjährige aus Meinisberg BE. Bereits im Kindergarten war er oft zu Besuch bei Olivier Niederhäuser, dem Freund seines Vaters, der in Evilard BE eine Metzgerei führt. Zudem war er in den Schulferien häufig bei Verwandten auf einem Bauernhof mit Kälbermast. Zwar schnupperte er gegen Schulende auch als Schreiner- und Automobil-Fachmann. Er lies sich jedoch nicht mehr umstimmen und blieb bei seinem Herzensberuf, dem Fleischfachmann.

 

Lehre als Fleischfachmann bei der Bigler AG 

Die passende Lehrstelle fand er im nahegelegenen Büren an der Aare beim Familienunternehmen Bigler.  Mit Christian Rufer, als Lehrmeister bei Bigler, verband ihn rasch eine enge Beziehung, die über das rein berufliche hinausging. Die beiden bildeten während der dreijährigen Ausbildung ein veritables «Dream-Team». Sie wurden dabei von zahlreichen Bigler-Fleischexperten unterstützt. So eignete sich Sven viel Fachwissen an – vom Zerlegen, Ausbeinen, Dressieren, Wursten, Salzen und Räuchern bis zum Verpacken, Lagern, Etikettieren inklusive der Kalkulation, der Lebensmittelsicherheit und -hygiene.

Die 3 Jahre vergingen wie im Flug und sodann standen die Lehrabschlussprüfungen bevor. Dank gewissenhafter Vorbereitung konnte Sven mit viel Zuversicht antreten. Aber trotzdem – Prüfung ist Prüfung. Sven ging mit gehörigem Respekt und etwas weichen Knie ins Rennen, gab jedoch sein Bestes. Und wie er das tat – als Jahrgangsbester des Kantons Bern schloss er mit der Gesamtnote von 5.6 ab. Sven zeigte, was in ihm steckt und nach kurzer Bedenkzeit nahm er die Chance wahr, an den Swiss Skills in Chur teilzunehmen.

Lehrabschluss mit der Gesamtnote 5.6

 

Vorbereitungen Swiss Skills 

Nun begann wieder alles von vorne. Zusammen mit Christian Rufer stürzte Sven sich in die Vorbereitungen. «Ich hatte das Privileg, mit der amtierenden Europameisterin im Fleischfach, Ariane Aeschlimann, zu trainieren», sagt Sven. Sie arbeitet bei der Wüthrich Metzg in Münchenbuchsee, dem Betrieb, mit dem sich die Lernenden von Bigler jeweils austauschen. Und weiter: «Ariane Aeschlimann lehrte mich, kalte Platten, Tagesplatten und Grillplatten zu legen, was wir im Grossbetrieb nicht machen. Auch konnte ich nach Lyss in die Rinderzerlegung von Bigler und bekam die benötigte Zeit vom Lehrbetrieb, um das Gelernte zu verfeinern.»

 

Höchste Konzentration an den Swiss Skills in Chur

 

Fünf verschiedene Disziplinen

An den Swiss Skills gab es für den jungen Berufsmann fünf Disziplinen zu meistern. Ein Schweinskarree und eine Kalbsschulter mussten ausgebeint und dressiert werden. Ein Rindsvorschlag musste feindressiert werden. Dieses Teilstück vom Stotzen, also vom hinteren Teil des Rindes, wird für Kurzbratstücke hergerichtet. Dann folgten drei Tagesplatten mit küchen- und pfannenfertigen Artikeln. Zum Abschluss musste eine kalte Platte und ein Grill Arrangement für fünf Personen berechnet, vorbereitet und präsentiert werden.

 

 

Erfolgreicher Abschluss

Der Rest ist Geschichte. «Die gute Vorbereitung, der im Vorfeld genau aufgestellte Zeitplan und der Umstand, dass auch mein Lehrmeister mitkam, gaben mir Sicherheit», erzählt Sven. Trotz grosser Nervosität am Wettkampftag, konnte Sven am Ende den Pokal in die Höhe stemmen und die Gewinnermedaille um den Hals hängen.

 

Sven kommt aus dem Strahlen nicht mehr raus